Die Forstindustrie leistet einen maßgeblichen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung. Verantwortungsvoll bewirtschaftete Wälder spielen eine wichtige Rolle im natürlichen Kohlenstoff- und Wasserkreislauf, für die biologische Vielfalt und das Wohlergehen der Bevölkerung.
Für künftige Generationen
Nachhaltige Forstwirtschaft
steigert den Nutzen der Wälder
UPM ist ein großer Waldbesitzer und Holzverbraucher. Bei Flächennutzung und Forstplanung achten wir darauf, die Ökosystemdienstleistungen des Waldes eingehend zu untersuchen und zu erhalten Durch nachhaltige Forstwirtschaft können wir den vielfältigen Nutzen der Wälder erhalten und steigern.
Wir denken langfristig und schlagen weniger Holz, als wieder nachwächst. Für jeden gefällten Baum wird mindestens ein neuer gepflanzt. Das sind 55 Millionen Bäume pro Jahr.
Wir haben unternehmensweit gültige Verpflichtungen und Regeln für unsere Holzbeschaffung und handeln im Einklang mit den international anerkannten Grundsätze nachhaltiger Forstwirtschaft. Wir arbeiten mit glaubwürdigen, unabhängig überprüften Systemen wie Forstzertifizierung, um vollständige Rückverfolgbarkeit und kontinuierliche Verbesserung zu gewährleisten.
Unser Versprechen
- Sämtliche unternehmenseigenen Wälder und Plantagen sind zertifiziert. Für neue Standorte ist die Zertifizierung im Gange.
- Ab 2030 verwenden wir ausschließlich zertifiziertes Holz.
- Wir wissen, woher das von uns verarbeitete Holz stammt und unsere gesamte Holzbeschaffung ist durch eine zertifizierte Chain-of-Custody abgedeckt.
- Wir verarbeiten kein Holz aus tropischen Regenwäldern oder Plantagen, die den Regenwald zerstören.
- Wir verarbeiten kein Holz aus Gebieten, in denen die Rechte der einheimischen Bevölkerung gefährdet sind.
- Unsere Holzbeschaffung und Forstwirtschaft führen nicht zu Entwaldung.
Verantwortung beginnt im Wald
Wir beziehen Holz aus den unternehmenseigenen Wäldern, von privaten Waldbesitzern und von großen Lieferpartnern wie Regierungen und anderen Forstunternehmen. Wir überwachen und überprüfen die Herkunft aller Rohstoffe entlang unserer Holzlieferkette. Wir verpflichten unsere Lieferanten zur Befolgung der im UPM Verhaltenskodex für Lieferanten und Drittparteien sowie in unseren Unternehmensrichtlinien und -regeln beschriebenen verantwortungsvollen Geschäftspraktiken. Spezifische Kriterien für die Holzbeschaffung sind in den Anforderungen von UPM an Holzlieferanten festgelegt.
Forstzertifizierung ist ein hervorragendes Instrument zur Förderung nachhaltiger Forstwirtschaft. Wir nutzen und fördern anerkannte Forstzertifizierungsprogrammen wie FSC (Forest Stewardship Council) und PEFC (Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen). Durch unabhängige Dritte vergebene Chain-of-Custody- und Controlled-Wood-Zertifizierungen sind ein Beleg dafür, dass das von uns eingesetzte Holz zu 100 % aus verantwortungsvoller Beschaffung stammt. Unser Ziel ist, den Anteil zertifizierten Holzes zu erhöhen und ab 2030 ausschließlich zertifiziertes Holz einzusetzen. Dazu beteiligen wir uns aktiv an der Entwicklung von Standards und bieten Waldbesitzern eine auf ihre Bedürfnisse ausgerichtete Forstzertifizierung an.
Alle unternehmenseigenen Wälder von UPM sind zertifiziert. Bei neuen Standorten ist die Zertifizierung im Gange. In Finnland sind die Wälder nach PEFC™ und FSC® und in den USA (Minnesota) nach der vom PEFC unterstützten Sustainable Forestry Initiative (SFI) zertifiziert. Unsere Eukalyptusplantagen in Uruguay sind sowohl FSC- als auch PEFC-zertifiziert. Darüber hinaus verfügen wir in Finnland und Uruguay über eine eigene FSC-Gruppenzertifizierung, die auch private Waldbesitzer beantragen können. Wir sind für die vorschriftsmäßige Bewirtschaftung der von der Zertifizierung abgedeckten Wälder verantwortlich. Unabhängige externe Auditoren überprüfen, ob unsere Tätigkeiten die Anforderungen des Standards erfüllen.
Unsere Planungs- und Managementtools basieren auf dem geografischen Informationssystem (GIS), einer georeferenzierten Datenbank, in der natürliche Ressourcen wie Wälder und Gewässer erfasst sind. In dem System sind alle wesentlichen Daten gespeichert, etwa Informationen über Naturschutzgebiete, Lebensräume mit hoher biologischer Vielfalt und andere sensible Bereiche. Das GIS wird nach der Holzernte, oder wenn wir neue Informationen über bedrohte Arten, wichtige Biotope oder Schutzbereiche erhalten, kontinuierlich aktualisiert.
Unsere Richtlinien und Verpflichtungen
Im Einklang mit dem UPM Verhaltenskodex und der Erklärung zur Unternehmensverantwortung, verfolgen wir das Ziel, durch verantwortungsvolles und ethisches Verhalten langfristig Wertschöpfung zu erzielen und wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit zu fördern. Unsere Forstwirtschaftspraktiken entsprechen den international anerkannten Grundsätzen nachhaltiger Forstwirtschaft. Dazu gehören Forstzertifizierungsprogramme und Chain-of-Custody-Zertifizierungen, mit denen wir eine nachhaltige Holzherkunft sicherstellen. Wir befolgen die nationalen Gesetze und Vorschriften der Länder, in denen wir tätig sind. Gesellschaftliche Akzeptanz ist ein Schlüsselelement nachhaltiger Forstwirtschaft. Wir stehen im kontinuierlichen Dialog mit unseren Stakeholdern vor Ort und respektieren deren Bedürfnisse und Rechte. Unsere Tätigkeiten verursachen keine Entwaldung.
Alle in Holzbeschaffung und Forstwirtschaft tätigen Personen müssen mit dem UPM Verhaltenskodex und den Zertifizierungssystemen vertraut sein. Dies gilt auch für unsere Vertragspartner und deren Mitarbeitende. UPM verfügt über eine eigene E-Learning-Plattform, auf der die Mitarbeitenden die erforderlichen Schulungen absolvieren können.
Unsere Wälder und Plantagen
Unsere Wälder in Finnland und den USA sind für die örtliche Bevölkerung frei zugänglich. Sie bieten uns grenzenloses Potenzial für neue Innovationen auf dem Gebiet der Bioökonomie und für die Holzversorgung unserer Werke.
Die unternehmenseigenen Wälder sind in vielerlei Hinsicht strategisch wichtig. Ihre Rolle geht jedoch weit über die einer wichtigen Rohstoffquelle für unsere Werke hinaus. Unsere Wälder und Baumschulen – eine in Finnland, drei in Uruguay – spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung einer modernen, nachhaltigen Forstwirtschaft. Zu unseren wichtigsten Forschungsbereichen und Themen der Zusammenarbeit mit Stakeholdern gehören Biodiversität, forstwirtschaftliche Methoden, Aufforstung, Baumzucht, Ökosystemdienstleistungen und gesellschaftliche Fragen in Zusammenhang mit der Forstwirtschaft. Darüber hinaus führen wir in den unternehmenseigenen Wäldern praktische Schulungen für unsere Mitarbeitenden und Vertragspartner durch und nutzen sie für F&E-Projekte.
Wir besitzen insgesamt ca. 900.000 Hektar Wald in Finnland, Uruguay und dem US-Bundesstaat Minnesota. Der Großteil davon befindet sich mit einer Gesamtfläche von ca. 520.000 Hektar in Finnland, gefolgt von Uruguay (305.000 Hektar) und den USA (76.000 Hektar). Darüber hinaus pachten wir rund 160.000 Hektar Land in Uruguay und bewirtschaften rund 1,3 Millionen Hektar an privater Waldfläche.
Die meisten unternehmenseigenen Wälder sind Mischwälder mit einheimischen Baumarten. Biogeografisch sind unsere finnischen Wälder naturnahe Nadelwälder, während jene in den USA naturnahe Wälder der nördlichen gemäßigten Zonen sind. Unsere Wälder in Uruguay sind Plantagen auf Grasland, auf denen nicht einheimischen Eukalyptusarten gepflanzt werden. Wir wandeln keine natürlichen Wälder in Plantagen um.
Forestal Oriental, unser Eukalyptus-Forstwirtschaftsunternehmen in Uruguay, ist ein Kompetenzzentrum für unsere Plantagenbetriebe. Wir verfügen in Uruguay über drei moderne, technisch fortschrittliche Baumschulen mit einer jährlichen Produktionskapazität von insgesamt knapp 40 Millionen Sämlingen. Forestal Oriental besitzt rund 305.000 Hektar Land, von denen rund 60 % mit Eukalyptus bepflanzt sind. Der Rest ist geschützt und wird als Weidefläche und für die forstwirtschaftliche Infrastruktur genutzt.
Fragen und Antworten: Klimafreundliche Forstwirtschaft und Förderung der Biodiversität:
Der wichtigste Rohstoff für die Produkte von UPM ist Holz, eine erneuerbare Ressource aus Wäldern oder Plantagen, die beide als wichtige CO2-Senken oder Kohlenstoffspeicher fungieren. Wir haben uns zu klimafreundlichen Forstwirtschaft verpflichtet, d. h., wir ernten weniger Holz als wieder nachwächst, und stellen dadurch sicher, dass unsere Wälder CO2-Senken bleiben.
Im Jahr 2022 bildeten die unternehmenseigenen Wälder in Finnland und den USA sowie unsere eigenen und gepachteten Plantagen in Uruguay eine Kohlenstoffsenke von 2,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent, berechnet als Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.
Unser Ziel ist es, unser Wissen über Kohlenstoff kontinuierlich zu erweitern. Daher haben wir zum Beispiel gemeinsam mit dem Natural Resources Institute Finland (Luke) ein Projekt zur Verbesserung der Bodenkohlenstoffmodelle für Uruguay ins Leben gerufen.
Unsere Holzprodukte und CO2-freie Energie können Alternativen auf Basis fossiler Rohstoffe ersetzen. Darüber hinaus speichern Holzprodukte während ihres Lebenszyklus Kohlenstoff. Wir berechnen die temporäre Kohlenstoffspeicherung und die Substitutionseffekte unserer holzbasierten Produkte. Darüber hinaus berichten wir über die durch die Substitution fossiler Rohstoffe entstehenden Effekte. Diese werden auf der Grundlage unserer Verkäufe CO2-freier Energie in Finnland und deren Herkunftsnachweisen berechnet.
Durch unsere Produktion und unsere Geschäftstätigkeiten entstehen fossile CO2-Emissionen. Bis zum Jahr 2030 wollen wir unsere eigenen Emissionen um 65 % senken. Im Jahr 2022 beliefen sich die fossilen CO2-Emissionen auf insgesamt 9,5 Millionen Tonnen. Darin enthalten sind die Emissionen, die eine Folge unserer eigenen Aktivitäten sind (Scope 1 und 2) sowie indirekte Emissionen, die durch unsere Geschäftstätigkeit verursacht werden, aber an anderer Stelle entstehen (Scope 3). Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Rückgang um 11 %. Zur Berechnung dieser Emissionen wenden wir die allgemein bekannten Grundsätze des Greenhouse Gas Protocol an. Darüber hinaus haben wir uns das Ziel gesetzt, die fossilen CO2-Emissionen unserer Lieferkette bis zum Jahr 2030 um 30 % zu senken.
Bei der Bewältigung der Klimakrise spielt vor allem die Verringerung von fossilen CO2 Emissionen eine wichtige Rolle. Der Großteil der globalen CO2-Emissionen entsteht bei der Energieerzeugung. Emissionsreduzierung spielt eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Klimaschutzziele des Unternehmens. Wir bewirtschaften unsere Wälder so, dass sie CO2 binden und fossile durch erneuerbare Materialien ersetzen können. Aktive, rechtzeitig ergriffene forstwirtschaftliche Maßnahmen unterstützen das Waldwachstum und sorgen dafür, dass die Wälder einen Beitrag zur Abmilderung des Klimawandels leisten.
Wir setzen uns dafür ein, dass unsere Wälder langfristig als Kohlenstoffsenke fungieren. Als Kohlenstoffsenke gilt ein Wald, wenn er mehr CO2 aufnimmt, als er wieder abgibt. In der Praxis bedeutet das, dass in unseren Wäldern mehr Bäume wachsen als jedes Jahr gefällt werden oder auf natürliche Weise absterben. In Wäldern, die eine Kohlenstoffsenke sind, nimmt der Kohlenstoffvorrat zu.
Forstwirtschaftliche Praktiken, welche die Senkenwirkung des Waldes erhalten oder fördern, gelten als klimafreundlich. Darüber hinaus umfasst klimafreundliche Forstwirtschaft Maßnahmen zur Förderung des Waldwachstums oder zur Schaffung neuer Kohlenstoffsenken durch die Anlage von Plantagen oder neuen Waldgebieten.
Unseres Wissens ist UPM das weltweit erste Forstindustrieunternehmen, das eine solche Verpflichtung eingegangen ist.
Die Verpflichtung gilt für die unternehmenseigenen Wälder in Finnland und den USA sowie die Plantagen in Uruguay. Allerdings wenden wir in Privatwäldern die gleichen nachhaltigen Forstwirtschaftspraktiken an und stellen unsere Best Practices für klimafreundliche Forstwirtschaft auch privaten Waldbesitzern zur Verfügung.
UPM hat Kohlenstoffberechnungen für die unternehmenseigenen und gepachteten Wälder in Finnland, Uruguay und den USA in Auftrag gegeben. Die Berechnungen basieren auf international anerkannten Modellen und werden vom Natural Resources Institute Finland (Luke) durchgeführt. Die Ergebnisse werden im UPM Geschäftsbericht veröffentlicht.
Die Klimaforschung entwickelt sich schnell. Wir arbeiten gemeinsam mit Klimawissenschaftlern aktiv daran, zuverlässigere und genauere Methoden zur Berechnung der Kohlenstoffintensität der Forstwirtschaft zu entwickeln.
Zur Beurteilung der Klimaauswirkungen sollte man sinnvollerweise nicht die Auswirkungen an einer bestimmten Einschlagsstelle, sondern in einem größeren Gebiet betrachten. In unserem Fall betrachten wir unsere gesamten Waldflächen.
Entscheidend für die Klimaauswirkungen sind die Gesamtauswirkungen der forstwirtschaftlichen Aktivitäten: das Verhältnis von im Wald gebundenen zu vom Wald abgegebenen Kohlenstoff. Wir stellen sicher, dass in unseren Wäldern langfristig immer mehr Holz wächst als geerntet und auf natürliche Weise entnommen wird. Dadurch bleiben unsere Wälder Kohlenstoffsenken. Das bedeutet, dass eine einzelne Einschlagsstelle vorübergehend eine Kohlenstoffquelle sein kann.
Es gibt zwei Möglichkeiten zur Steigerung der Kohlenstoffsequestrierung
1) Durch Forstwirtschaft für ein möglichst effizientes Waldwachstum sorgen: Das bedeutet in der Praxis z. B. eine gute Pflege des Sämlingsbestands und rechtzeitige Durchforstungen, durch die mehr Wachstumsressourcen für die wertvollsten Bäume zur Verfügung stehen. Die Verwendung von gezüchteten Sämlingen und die Sämlingsherkunft können das Waldwachstum um zweistellige Prozentbeträge steigern. Im Einklang mit den Grundsätzen nachhaltiger Forstwirtschaft werden die Wälder nach der Holzernte immer wieder aufgeforstet und die Erntemenge auf einem langfristig nachhaltigen Niveau gehalten. Wenn Wälder so bewirtschaftet werden, dass sie permanent bewaldet sind, ist dauerhaft neues Baumwachstum sichergestellt.
2) Durch Forstwirtschaft die Wälder widerstandsfähig gegen Schäden machen: Auch in diesem Fall sind rechtzeitig ergriffene forstwirtschaftliche Maßnahmen der beste Weg, Wälder gesund und vital zu erhalten. Mischwälder sind aufgrund ihrer hohen Diversität widerstandsfähiger gegen Schäden und Störungen (Waldbrände, Windbruch, Schädlinge und Krankheiten), die dazu führen könnten, dass der Wald Kohlenstoff abgibt. In Finnland bedeutet das, dass wir den Laubbaumanteil erhöhen.
Nein. Wir tolerieren unter keinen Umständen Entwaldung und verursachen durch unsere Tätigkeiten nirgends auf der Welt einen Waldverlust. Wir wissen, woher das von uns verarbeitete Holz stammt und können die Holzherkunft durch unabhängig zertifizierte Chain-of-Custody- Systeme nachvollziehen. Wir stellen entlang unserer gesamten Lieferkette verantwortungsbewusstes Handeln sicher und tolerieren an keiner Stelle der Kette Entwaldung. Wir forsten abgeerntete Wälder immer wieder auf. Holzernte ist nicht mit Entwaldung zu verwechseln.
Wälder sind wichtige Kohlenstoffspeicher und CO2-Senken. Wenn ein Wald stärker wächst, als er Kohlenstoff durch Holzgewinnung und natürlich verrottendes Holz freisetzt, ist er eine CO2-Senke. Die Reduzierung der Einschlagsmengen würde die Kohlenstoffsequestrierung kurzfristig steigern. Das würde jedoch bedeuten, dass weniger Holz für die Produkte zur Verfügung stünde, die wir für den täglichen Gebrauch benötigen und dass wir weniger fossile Materialien durch Holz ersetzen könnten. Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir den Einsatz fossiler Rohstoffe so weit wie möglich reduzieren.
In einer nachhaltigen Forstwirtschaft ist immer sichergestellt, dass jeder gefällte Baum durch einen neu gepflanzten Baum ersetzt wird. Während seines Wachstums sequestriert dieser Baum den mit dem geernteten Baum aus dem Wald entnommenen Kohlenstoff. Auch eine gute Pflege des Sämlingsbestands und Durchforstungen verbessern das Wachstumspotenzial von Wäldern und damit die Kohlenstoffsequestrierung. Je älter Bäume werden, desto stärker verlangsamt sich ihr Wachstum und damit ihre Fähigkeit zur Kohlenstoffsequestrierung. Der Wald wird anfälliger für verschiedene Arten von Schäden und Störungen. Gute und rechtzeitig angewandte forstwirtschaftliche Praktiken stellen sicher, dass Wälder vital und gesund bleiben.
Die nachhaltige Holzerntemenge wird auf der Basis des nationalen Forstinventars bestimmt. In Finnland ist seit den 1970er-Jahren die Menge des geernteten Holzes und der auf natürliche Weise absterbenden Bäume (zusammen als Holzentnahme bezeichnet) wesentlich geringer als das Waldwachstum. Dieses hat sich innerhalb von 50 Jahren verdoppelt, was dazu führte, dass wir die Erntemenge in Finnland im Laufe der Zeit deutlich erhöhen konnten.
Aktive Forstwirtschaft steigert das Waldwachstum und die Verfügbarkeit des Rohstoffs Holz. Wenn die Nachfrage nach Holz steigt, sollten wir uns darauf konzentrieren, das Waldwachstum zu steigern.
Die Waldfläche in Europa nimmt zu, aber Entwaldung und illegaler Holzeinschlag sind weltweit ein großes Problem, das nicht hingenommen werden darf. Durch neue, nachhaltig angelegte Plantagen könnte weltweit die Waldnutzung maßgeblich gesteigert werden.
Wir entwickeln unsere Arbeitsweisen laufend weiter und werden aufgrund unserer Verpflichtung auf das 1,5-Grad-Ziel noch stärkeres Augenmerk auf die Klimaauswirkungen unserer Tätigkeiten richten. Wir entwickeln unsere Aktivitäten auf der Grundlage wissenschaftlicher Forschung weiter und nutzen neue Methoden, um unsere Tätigkeiten in puncto Klimafreundlichkeit zu verbessern. Im Mai 2020 haben wir zum Beispiel als neues Ziel veröffentlicht, die Anzahl von breitblättrigen Laubbäumen in unseren Wäldern zu verdoppeln. Dies wird sich positiv auf die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel und dessen Abschwächung sowie auf die biologische Vielfalt in unseren Wäldern auswirken. Darüber hinaus beraten wir private Waldbesitzer im Hinblick auf die Erhöhung des Laubbaumanteils.
Wir erhalten die Biodiversität durch Naturschutzmaßnahmen in der forstwirtschaftlichen Praxis, indem wir zum Beispiel Pufferzonen schaffen oder Totholz im Wald verrotten lassen. Wir schützen wertvolle Schlüsselbiotope und Lebensräume und haben große Waldgebiete unter Schutz gestellt. Indem wir die biologische Vielfalt unserer Wälder erhalten und fördern, können wir uns an die durch den Klimawandel verursachten Veränderungen und Risiken für unsere Wälder anpassen.
Die Berechnungen stammen vom Natural Resources Institute Finland (Luke), das auch über internationale Erfahrung bei der Erstellung von Treibhausgasinventaren verfügt. Das Institut übernimmt eine Vorreiterrolle bei der laufenden Weiterentwicklung der Berechnungsmethoden.
Die Berechnungen basieren auf den besten verfügbaren Daten. In Finnland und Uruguay beinhalten die Berechnungen die Kohlenstoffbilanzen von Bäumen und Boden. In den USA werden nur Bäume berücksichtigt. In die Berechnungen fließen auch die Daten der unternehmenseigenen Waldschutzgebiete ein.
Unsere Wälder waren in den vergangenen fünf Jahren in Finnland durchschnittlich eine Kohlenstoffsenke für 0,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent und in Uruguay für 1,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Bei der Berechnung des Jahresdurchschnitts der vergangenen fünf Jahre wurden auch 0,1 Millionen Tonnen in den USA entstandene CO2-Äquivalente berücksichtigt.
Aufgrund von Parametern wie Erntemenge, Waldschäden, Altersstruktur, Veränderungen der Modellparameter, usw. variiert die Größe der Kohlenstoffsenken von Jahr zu Jahr.
Die Berechnungen werden anhand international anerkannter Bilanzierungsmethoden erstellt, die auch für die Erstellung internationaler Treibhausgasinventare eingesetzt werden. Die Ausgangsdaten sind sehr genau, so dass die Ergebnisse der Berechnungen Senken- und Speicherwirkung der Wälder zuverlässig beschreiben. Die Berechnungsmethoden werden laufend weiterentwickelt, um noch zuverlässigere und genauere Ergebnisse zu erhalten.
Biodiversität
Diverse, gut funktionierende Ökosysteme sind produktiv. Wäldern erbringen einen vielfachen Nutzen, der auch als Ökosystemdienstleistungen bezeichnet werden. Wälder liefern den Rohstoff Holz, bieten Lebensraum für viele Arten, sind eine Nahrungsquelle und haben einen hohen Erholungswert. Darüber hinaus sequestrieren sie Kohlenstoff aus der Atmosphäre, sind wichtig für den Wasserkreislauf und die Reinigung des Wassers, und sie unterstützen Bodenbildung, Bestäubung und Nährstoffkreislauf. Wirtschaftlich gesehen ist daher klar, warum Biodiversität in unserem Interesse ist: eine nachhaltige Waldnutzung ist langfristig die Voraussetzung für unser Geschäft. Darum wollen wir die Wälder gesund erhalten und ihr Wachstum für künftige Generation sicherstellen. Das ist unsere Geschäftsgrundlage.
Wir erhalten bei unseren Tätigkeiten die Biodiversität durch forstwirtschaftliche Best Practices, gesetzliche Vorschriften und Forstzertifzierung. Wir erhalten die biologische Vielfalt durch den Schutz biodiversitätsrelevanter Lebensräume, Bestandsvielfalt und eine gemischte Forststruktur in den borealen Wäldern. Wir schützen Gewässer durch Pufferzonen, erhöhen die Totholzmenge und schützen gefährdete Arten. Darüber fördern wir im Tagesgeschäft durch Biodiversitätsprojekte aktiv die biologische Vielfalt in unseren Wäldern. Zu unseren jüngsten bahnbrechenden Initiativen zählt zum Beispiel die Ansiedelung bedrohter baumlebender Pilze in unseren Wäldern durch das Natural Resources Institute Finland (Luke).
Unsere Plantagen in Uruguay wurden auf Grasland angelegt, das früher als Viehweide genutzt wurde. Wir wandeln keine Naturwälder in Plantagen um und verursachen durch unser Handeln keine Entwaldung. Alle Naturwälder in Uruguay stehen unter Schutz. Alle wertvollen Biodiversitäts-Hotspots, wie z. B. Feuchtgebieten, auf dem von uns in Uruguay bewirtschafteten Land, sind vom Einschlag ausgenommen. Die dort lebenden einheimischen Arten sind gesetzlich geschützt. Wir arbeiten erfolgreich mit den örtlichen Umweltorganisationen in Uruguay zusammen. Es ist unser Anliegen, die Natur und die Diversität der heimischen Ökosysteme und Arten zu erhalten. Das Hauptziel der Zusammenarbeit besteht darin, einen Beitrag zur biologischen Vielfalt zu leisten und langfristig den Einsatz natürlicher Ressourcen zu fördern. Unsere Partner sind Organisationen wie Vida Silvestre und Aves Uruguay.
Unser Ziel ist die Förderung der Biodiversität in den unternehmenseigenen Wäldern und Ländereien in Finnland und Uruguay. Gemeinsam mit externen Experten haben wir Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung festgelegt. Wir haben neun Biodiversitätskennzahlen für Finnland und drei für Uruguay festgelegt, um positive Nettoauswirkungen auf die Biodiversität zu erzielen. Die Zielerreichung wird nicht an einem einzelnen Waldstelle überprüft. Das Konzept besteht vielmehr darin, die Gesamtwirkung auf alle unternehmenseigenen Wälder zu überwachen.
Der Waldzustand wird anhand ausgewählter Biodiversitätsindikatoren überprüft. In Finnland sind dies: Baumarten, Waldalter, Forststruktur, Schutzgebiete, wertvolle Lebensräume, Habitatsanierung, arten- und habitatbezogene Projekte und Indikatorenentwicklung. Für Uruguay sind die Indikatoren 1) Weiterentwicklung des Netzwerks von Naturschutzgebieten; 2) Erhaltung und Verbesserung der endemischen und bedrohten Arten in Naturschutzgebieten; 3) Überwachung und Verhinderung des Eindringens exotischer Baumarten in Schutzgebiete. Wir berichten regelmäßig über unsere Fortschritte.