Artikel | 01/17/2020 08:17:57 | 6 min Lesezeit

Kunden begrüßen Investition in Uruguay

UPM plant mit dem Bau eines neuen Zellstoffwerks in Uruguay die anspruchsvollste Investition in der Geschichte des Unternehmens. Die Zellstoffkunden von UPM begrüßen diese historische Maßnahme.

Mit dem neuen Zellstoffwerk in Paso de los Toros wird UPM sein Zellstoffgeschäft erheblich ausbauen und seine Ertragskraft steigern. Das begrüßen auch die Kunden des Unternehmens.

Bernd Eikens, Executive Vice President, UPM Biorefining, traf sich kürzlich mit chinesischen Kunden, die bereits sehnsüchtig auf die Inbetriebnahme der neuen Anlage warten.

„Sie würden sich freuen, wenn wir das Projekt beschleunigen und früher abschließen könnten. Es ist erfreulich, dass schon jetzt eine hohe Nachfrage nach den Produkten der neuen Fabrik besteht. Dem Erfolg des Projekts steht diesbezüglich nichts mehr im Wege“, so Eikens.

Laufender Anstieg der Zellstoffnachfrage

Es wird geschätzt, dass die Zellstoffnachfrage jährlich um ca. 3 % steigen wird. Das Kundeninteresse lässt auf gute Marktaussichten für die Zukunft schließen.

Wachstumstreiber sind die zunehmende Urbanisierung und die steigende Kaufkraft der Mittelschicht, insbesondere in den Entwicklungsländern. Diese Megatrends steigern die Nachfrage nach Hygiene-, Verpackungs- und Spezialpapieren.

„In den asiatischen Ländern und vor allem in China gibt es ein riesiges Wachstumspotenzial für Zellstoff, obwohl der Markt für Tissuepapiere spürbar gewachsen ist. Dasselbe gilt für Afrika und verschiedene andere Länder auf der Welt“, erklärt Eikens.

Er unterstreicht, dass auch in den Industrieländern die Marktaussichten für Zellstoff gut sind, da Holzfasern als Rohstoff für verschiedene Produkte genutzt werden, die fossil basierte Kunststoffe ersetzen sollen.  

„Mit zunehmendem Alter der Bevölkerung wächst die Nachfrage nach faserbasierten Produkten wie Windeln und anderen Hygieneprodukten.“

Gemeinsames Wachstum

Die Produktionskapazität der neuen Zellstofffabrik in Paso de los Toros wird sich auf über 2,1 Millionen Tonnen an Eukalyptuszellstoff belaufen. Dies entspricht einer Erhöhung der Zellstoff-Produktionskapazität von UPM um mehr als 50 %. Die Produktionsanlage soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 in Betrieb gehen.

„Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit unseren Kunden zu wachsen“, erklärt Eikens.

Die Investition von UPM kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, da in den nächsten drei Jahren nur eine begrenzte Menge neuer Zellstoff-Produktionskapazitäten auf dem Markt erwartet wird. Der Bau der neuen Zellstoffwerk wird mit einem Investitionsvolumen von 2,7 Mrd. Euro realisiert und erfordert jahrelange Planung. Darüber hinaus braucht die Fabrik Zugang zu wettbewerbsfähigen und nachhaltig produzierten Holzressourcen.

Zu den größten Risiken im Zellstoffgeschäft gehören Konjunkturschwankungen. Wie bei allen anderen Rohstoffen schwanken auch bei Zellstoff Preis und Nachfrage.  „Derzeit ist der Preis für Zellstoff deutlich niedriger als im vergangenen Jahr. Aber damit müssen wir fertig werden.“

Eikens rechnet damit, dass das neue Zellstoffwerk auch angesichts schwankender Marktbedingungen gewinnbringend wirtschaften wird, wird es doch eine der weltweit wettbewerbsfähigsten Anlagen sein.

Zu den wichtigsten Trumpfkarten des Werks gehören seine effiziente Holzbeschaffung und Logistik. Wettbewerbsvorteile sind auch die große Produktionskapazität für Zellstoff, der Einsatz Bester verfügbarer Techniken und gut ausgebildete Mitarbeiter.

„Wenn Effizienz und Kostenstruktur stimmen, müssen wir die Produktion auch dann nicht zurückfahren, wenn der Marktpreis für Zellstoff einmal sinkt. Niedrige Preise sind ein Problem für Produktionsanlagen mit hohen Produktionskosten, weil sie ihre Produktionsmengen reduzieren müssen.“

Uruguay reich an Synergien

Vor der Investitionsentscheidung hat UPM verschiedene Standortalternativen für das neue Zellstoffwerk untersucht.

Uruguay kam zum Zug,  weil  es alle Voraussetzungen für verantwortungsvolle Forstwirtschaft erfüllt. Das Land ist sowohl politisch als auch sozial stabil. Darüber hinaus leisten klare gesetzlichen Bestimmungen zur Bewirtschaftung von Holzplantagen einen Beitrag zu einem verantwortungsvollen Geschäftsmodell.

Ein weiterer wichtiger Faktor war, dass UPM die Anzahl seiner Holzplantagen in Uruguay systematisch erhöht hat und der Konzern bereits  ein weiteres Zellstoffwerk im Land betreibt: die 2007 eröffnete Zellstofffabrik Fray Bentos.

„Wir kennen Uruguay gut und verfügen dort bereits über eine stabile Organisation mit gut ausgebildeten Mitarbeitern.“

Wie Eikens hinzufügt, gibt es starke Synergieeffekte zwischen den beiden Werken, weil die neue Fabrik die vorhandene Organisation von UPM in Uruguay nutzen kann – von der Personalverwaltung bis hin zur Finanzverwaltung.

„Wir können auch unsere Produktions- und Wartungskompetenzen gemeinsam nutzen. Die die Minimierung der Transportwege von den Holzplantagen zu den Zellstoffwerken wird  die Kosteneffizienz der beiden Fabriken entscheidend verbessern.  Darüber hinaus können wir für ausgehende Zellstofflieferungen dieselben Schiffe und dieselbe Hafenlogistik nutzen.“

Starker Antrieb für umfassende Verbesserungen

In den vergangenen Jahren hat UPM mit seiner breiten Kundenbasis systematisch einen marktorientierteren Ansatz für Zellstoff entwickelt.

„Vor 2008 produzierte UPM praktisch nur Zellstoff für seine eigenen Papierfabriken. Seitdem hat sich unser Unternehmen weiterentwickelt und ist heute ein maßgeblicher Akteur auf dem globalen Zellstoffmarkt. Je größer UPM wird, desto mehr Kompetenzen brauchen wir. Wir müssen unsere Ressourceneffizienz verbessern und unsere Prozesse, Produktionsplanung und Logistik optimieren.“

Eikens weist darauf hin, dass die Investition in Paso de los Toros eng mit der Biofore-Strategie von UPM verknüpft ist, die darin besteht, Holzressourcen zu erneuerbaren, innovativen und qualitativ hochwertigen Produkten der Bioökonomie zu verarbeiten.  Zellstoff ist ein wichtiger Rohstoff für verschiedene Produkte.

„Die Investition wird enorme Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeiten und die langfristige Wertschöpfung von UPM haben. Schließlich ist es die größte Investition in der Geschichte des Unternehmens. Sie betrifft alle Unternehmensfunktionen sowie unsere wichtigsten Interessengruppen“, so Eikens.

„Ich bin mir sicher, dass unsere Investoren den Fortschritt des Projekts mit großem Interesse verfolgen werden.“

 

Text:  Matti Remes

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